Allerdings sind offene Diskussionen über die Herausforderungen des Elternseins selten – insbesondere wenn ein Elternteil oder Kind Schwierigkeiten hat oder mit einer Krankheit kämpft. Es kommt in der Folge häufiger zu Eltern-Burnout.

Eine Studie verglich eine Kontrollgruppe von Eltern gesunder Kinder mit einer Gruppe von Eltern chronisch kranker Kinder. Sie fanden heraus, dass 36% der Eltern von kranken Kindern klinische Anzeichen von Burnout zeigten. Allerdings litten auch 20% der Kontrollgruppe unter Burnout.

Diese Ergebnisse sollten jedoch angesichts der Last an Verantwortung und dem sozialen Druck auf Eltern nicht überraschen. Ein ausgebrannter Elternteil hat weniger Energie und weniger Geduld. Es kann praktisch unmöglich sein, das Gleichgewicht ohne Unterstützung und Verständnis von außen wiederzuerlangen.

In solchen Momenten kann eine helfende Hand in Unterstützungsgruppen für Eltern gefunden werden – nicht nur professionelle, sondern auch informelle, die von den Erziehungsberechtigten selbst geschaffen wurden.
Forschungsergebnisse zeigen, dass Unterstützungsgruppen dazu beitragen, Erziehungskompetenzen, ein Gefühl von Stärke, Zugehörigkeit zu einer Gruppe und sogar Selbstwertgefühl zu entwickeln und zu fördern.

Wie sie sagen – die Kraft liegt in der Gruppe. Es lohnt sich, nach Gruppen zu suchen und sich denen anzuschließen, in denen wir uns gut fühlen und unsere Schwierigkeiten, Ängste, aber auch Freuden ohne Furcht teilen können. Eltern denken manchmal, dass sie schlechte Eltern sind, wenn ihr Kind Probleme hat. Folglich können ihre Scham und ihr Verlegenheitsgefühl sie daran hindern, mit anderen Eltern über ihre Erfahrungen zu sprechen. Außerdem können Erziehungsberechtigte den Eindruck bekommen, dass nur sie Schwierigkeiten haben und dass andere Familien einfacher und friedlicher leben. Das Gefühl, dass andere Eltern ausgezeichnete Beziehungen zu ihren Kindern haben und wissen, was zu tun ist, wenn ihr Kind leidet, und nur wir in den Irrungen und Wirrungen des Elternseins verloren sind, kann effektiv unser Wohlbefinden schwächen.

Daher ist eine sichere Unterstützungsgruppe eine unbezahlbare Erfahrung, an der es sich lohnt, teilzunehmen. Der Kontakt mit anderen unvollkommenen Eltern erinnert Erziehungsberechtigte daran, dass sie nicht allein sind und dass andere Eltern ähnliche Situationen und Herausforderungen tagtäglich erleben.

Lindström C., Aman J., Norberg A.L. (2010) Increased prevalence of burnout symptoms in parents of chronically ill children, Acta Paediatrica